Friederike Linscheid

„Dass sich die Konzertgitarre noch weiterentwickelt, ist für mich eine Herausforderung. Die kreative Freiheit, die mir dies bietet ist gleichzeitig eine der großen Freuden meines Berufs. Im Gitarrenbau verschmelzen auf faszinierende Weise sehr unterschiedliche Wissensbereiche, wie Musik, Design und Akustik.“

Friederike Linscheid baut traditionelle Gitarren in spanischer Bauweise. Ihr Gitarrenmodell entwickelte sich seit ihrer Ausbildungszeit in Mittenwald sukzessive weiter. Dabei ist ihre Herangehensweise handwerklich-intuitiv, begleitet von ergänzenden Messungen, z.B. bei der Materialauswahl. Die präzise Arbeit mit ausgesuchten Hölzern hält Friederike Linscheid für Klang und Optik essentiell. Ihr ist die harmonische Einheit der Formen und Farben besonders wichtig.

Das Beleistungssystem der Decke basiert auf demjenigen von Robert Bouchet, ist jedoch erheblich (zarter) filigraner ausgearbeitet. Dezente optische und konstruktive Details verraten einen gewissen Eigensinn. So fällt die Decke oberhalb des Schallochs auf der Diskantseite und nur auf dieser Seite ab – das damit erzeugte erhöhte Griffbrett verbessert die Spielbarkeit und Klangprojektion im hohen Diskant. Der eher schmale Umriss verkleinert die Deckenfläche, verringert damit die Masse der schwingenden Fläche und sorgt für eine gute Ansprache. Im Ausgleich dazu vergrößern die hohen Zargen das Korpusvolumen, das den Bässen ihren tiefen Charakter verleiht.

Friederike Linscheids Konzertgitarren besitzen eine große Strahlkraft, eine Vielzahl an Klangfarben, warme Bässe und einen singenden Diskant.
Ihre gemeinschaftliche Werkstatt mit Adrian Heinzelmann befindet sich in Berlin Schöneberg nahe des Bayrischen Platz.